Ein echter Bauernhof - Ein runder Hofkreislauf!

Eine vielseitige Landwirtschaft, in der wir hochwertige Lebensmittel erzeugen und gesunde Tiere halten können – ein runder Hoforganismus, in dem sich die Kreisläufe schließen und der sich selber erhält und trägt – das ist es, was wir Menschen auf dem Ährenhof aufbauen wollen.

Der bisherige Schwerpunkt des seit 1985 biologisch-dynamisch bewirtschafteten Hofes ist die Milchviehhaltung. Unsere Kühe tragen Hörner und werden mit Gras und Heu gefüttert. Von April bis November grasen sie auf umliegenden Weiden.

Seit 2012 gibt es einen Freilaufstall für 53 Milchkühe und deren Nachzucht. Die Kapazität des Kuhstalls wurde bisher aus ideellen Gründen nicht ausgeschöpft: Durchschnittlich 35 Kühe wurden in den letzten Jahren gemolken. In Zukunft wollen wir die Milchviehherde sogar noch etwas verringern und dafür die Milch direkt auf dem Hof verarbeiten.

Die muttergebundene Kälberaufzucht ermöglicht unseren Kälbern, in den ersten vier Lebensmonaten direkt an ihren Müttern und an Ammenkühen zu trinken. Im Gegensatz zu den meisten Betrieben wollen wir gewährleisten, dass auch die männlichen Kälber auf Demeterstandard gehalten und gemästet werden – im eigenen Stall und/oder auf umliegenden Betrieben.

In einer kleinen, hofeigenen Käserei möchten wir die Milch in Zukunft zu hochwertigen Milchprodukten veredeln. So könnten wir neben Trinkmilch auch Butter, Joghurt, Quark, Sahne, Frisch- und Schnittkäse anbieten.

Die dabei anfallende Molke soll von ein paar Schweinen verwertet werden, die ebenfalls Weideauslauf bekommen werden, sich in Erde suhlen und blauen Himmel sehen dürfen.

Außerdem sollen im Stall eine kleine Anzahl Ziegen und Schafe ihr Zuhause haben und zur Landschaftspflege Kleinflächen rund um den Hof beweiden.

Unsere Hühner bekommen während der Vegetationszeit täglich frisches Gras vor den Schnabel, denn sie werden im Mobilstall gehalten, der nach Bedarf weitergezogen wird, wenn die Weide abgefressen ist. Die Bruderhähne unserer Legehennen möchten wir ebenfalls aufziehen – bei uns am Hof oder bei Kooperationspartnern in unmittelbarer Umgebung.

Neben den großen Hoftieren möchten wir natürlich auch der Insektenwelt Lebensraum bieten – für die Vielfalt, für ökologisches Gleichgewicht und zur Bestäubung der Obstbäume unserer Streuobstwiesen wird es bald einige Bienenvölker und Insektenhotels geben.

Für die gesamte Tierhaltung streben wir den eigenen Futterbau und die Verwandlung des Mistes in fruchtbaren Kompost an. Das Kleegras als Grünfutter für die Tiere erweitert und bereichert unsere landwirtschaftliche Fruchtfolge und der anfallende Kompost kommt den hofeigenen Äckern zugute. Der Aufbau fruchtbaren Bodens und die bodenschonende Bearbeitung der Äcker ist uns ein großes Anliegen.

Auf dem Acker bau wir neben dem Futter für unsere Tiere außerdem Getreide, Kartoffeln, Zwiebeln, Rote Bete, Kürbis und anderes Lagergemüse an.

Auf 1 – 2 ha Acker möchten wir Feingemüse anbauen. Dazu werden wir ein bis zwei Folientunnel aufstellen, um ein möglichst breites Sortiment über die Saison anbieten zu können. Samenfeste und unterschiedliche Sorten sind angestrebt, natürlich immer mit Blick auf Qualität und Machbarkeit.

Die Belebung der Landschaft durch Hecken und Bäume zur Förderung der Artenvielfalt und zur Holzgewinnung sehen wir ebenfalls als wichtigen Teil unserer Arbeit an. Unsere Landschaft will gepflegt und erhalten werden, um für uns und für kommende Generationen weiterhin belebend, erholsam und lebendig zu sein.

SoLawi - Gemeinschaftsgetragene Landwirtschaft

Der immer einseitiger werdenden Landwirtschaft möchten wir einen Bauernhof entgegensetzen, der ökologisch nachhaltig und kleinstrukturiert arbeiten kann. Dazu möchten wir eine Gemeinschaft von ca. 120 Mitgliedern finden, die genau das unterstützen will. Die Mitglieder einer solchen solidarischen Landwirtschaft erbringen die anfallenden Kosten für eine Saison und teilen sich im Gegenzug die Ernte des Hofes.

Unser Ziel ist es, unseren Mitgliedern in Zukunft eine annähernde Vollversorgung zu ermöglichen. Diese beinhaltet Milch und Milchprodukte, Fleisch, Eier, Getreide, Kartoffeln, Gemüse, Obst und Apfelsaft. Alle unsere Produkte sollen sich die Mitglieder an zwei Tagen pro Woche direkt am Hof und an organisierten Außenstellen abholen dürfen. Außerdem möchten wir in einem kleinen Hofladen zusätzlich hofeigenes Brot und ein Sortiment an weiteren ökologischen, möglichst verpackungsarmen Produkten anbieten.

Da bei uns durch die Milchviehhaltung mehr Milch und Milchprodukte anfallen werden, als wir für 120 Mitglieder benötigen, würden wir hiermit sehr gerne das Angebot anderer SoLawis im Umkreis ergänzen.

Unsere Mitglieder laden wir ein, „ihren“ Hof kennenzulernen, Zusammenhänge zu begreifen und sich mit ihren Fähigkeiten einzubringen. Wir werden zu Aktionen und Mitmachtagen einladen, an denen wir z.B. in den angebauten Kulturen arbeiten oder Äpfel auflesen. Es wird Jahresfeste geben, die wir gemeinsam feiern und durch gemeinsames Einkochen für den Winter könnten Ernteschwemmen gepuffert werden.

Der Hof soll aber auch zum Verweilen einladen: Zwischen Stall, Hofladen und Garten entsteht ein Hofmittelpunkt, wo Kinder spielen, entdecken und Tiere und Pflanzen erleben können, wo man sich auf einen Kaffee treffen und sich austauschen kann.

Damit der Hof für Kinder ein Lernort werden kann, möchten wir in Zukunft bauernhofpädagogische Jahresangebote anbieten. Durch die so entstehende Regelmäßigkeit sollen Kinder die Möglichkeit haben, natürliche Zusammenhänge kennenzulernen und an den immer wiederkehrenden Tätigkeiten in der Landwirtschaft und den saisonalen Besonderheiten teilzuhaben.

Gerne öffnen wir unseren Hof auch für Praktikanten, die die biologisch- dynamische Landwirtschaft bei uns kennenlernen und eigene Erfahrungen sammeln möchten. Eine Ausbildung zum Landwirt und zum Gärtner möchten wir irgendwann ebenfalls anbieten.